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20.10.2022

Gottes Geist ist wie ein im Wind tanzender Drache

Andacht von Werena Anders

„Ich will, dass mein Drachen bis hoch in den Himmel fliegt. Bis zu Oma, dann freut sie sich, dass ich für sie einen Drachen steigen lasse.“
Das hat neulich meine Tochter zu mir gesagt, als wir uns im Auto über das Drachenfest ihres Kindergartens unterhalten haben.  Ich habe geantwortet, dass es hoffentlich windig genug sein wird, damit der Drachen dann auch wirklich so hoch fliegen kann.
Den Rest der Autofahrt war ich dann in meine eigenen Gedanken versunken, natürlich ist es eine Kindliche Vorstellung, dass ein verstorbener Mensch auf einer Wolke sitzt und sich über den Drachen der (Ur-)Enkeltochter freut.  Aber diese Vorstellung hat etwas Tröstliches und hat mich über den Wind, Gott und die Welt zum Nachdenken gebracht.
Das herbräische Wort für Wind bedeutet auch Geist.  Wind und (Gottes-) Geist gehören deshalb für mich in gewisser Weise zusammen.
Jesus beschreibt den Heiligen Geist als einen Tröster.
„Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ (Johannes 14,26)
Gottes Geist sorgt dafür, dass ich manches leichter hinnehmen und aus einem anderen Licht betrachten kann; mich an Worte Jesu und die darin enthaltene Hoffnung erinnere. Und genau das passiert, wenn ich meine Nase in den Wind halte. Ja, wenn ich einen Drachen im Wind tanzen sehe.
Leider ist dann beim Drachenfest der Drachen nicht geflogen. Aber ich glaube, Gottes Geist war dennoch dabei. Meine Tochter blickte zum Himmel und sagte: „Entschuldige Oma heute klappt es nicht, aber wir versuchen es einfach an einem anderen Tag.“

Ihre Pfarrerin Werena Anders

Foto von cocoparisienne-127419 auf Pixabay